FRF Musterdepots – Jahresabschluss 31.12.18
Nachdem die europäischen Börsen bereits zum Jahresbeginn stetig abgaben, drehte die Stimmung an den US-Börsen erst ab dem letzten Quartal ins Negative. Gegen Jahresende gaben auch die US-Indizes und der Weltindex deutlicher nach.
Was in Europa und speziell in Deutschland anfangs nach einer gesunden Korrektur aussah, zeigte sich am Jahresende als Ergebnis teilweise hektischer und panikartiger Verkaufswellen. Diese waren schließlich an allen Handelsplätzen sichtbar. Die Schwankungsbreite nahm in den letzten Wochen deutlich zu.
Die Gründe dafür sind hauptsächlich politischer Natur. Als Auslöser wird der Handelskrieg Donald Trumps gegen den Rest der Welt angeführt. Der ungewisse Ausgang seiner Eskapaden und Provokationen, machten selbst den letzten Börsenprofi nervös. Dass die Weltpolitik immer wieder auf Drohungen der Föhnfrisur aus US-Amerika einsteigt, ist für mich unverständlich. Dass aber intelligente Börsianer regelmäßig die ökonomischen Fakten über Bord werfen und selbst gesunde Aktientitel verkaufen, ist für mich immer wieder ein groteskes Phänomen.
Die letzten Jahrzehnte sollten immer wieder bestätigt haben, dass Politik langfristig keine Kurse macht, sondern ausschließlich ökonomische Tatbestände. Kurzfristige Panik an den Börsen hat bisher immer dazu geführt, dass ängstliche Anleger Geld verlieren und mutige Investoren Geld verdienen.
Unternehmerische Entscheidungen beeinflussen den Wert einer Aktie
Den echten Wert einer Aktiengesellschaft bestimmen die Firmenbosse mit Ihren Entscheidungen. Werden hier Fehler gemacht, ist ein Kursrückgang logisch und somit ökonomisch erklärlich.
Dass ein Börsenstar wie Facebook deutliche Kursverluste hinnehmen muss, wenn ein Datenmissbrauch bekannt wird, sollte nicht verwundern. Wenn eine Renault-Aktie massiv an Wert verliert, weil der Renault-Chef wegen Bilanzfälschung und Veruntreuung inhaftiert wird, ist nachvollziehbar. Wenn die früher weltweit angesehene Deutsche Bank international kaum noch eine Rolle spielt und wiederholt unter Verdacht der Geldwäsche für superreiche Großkunden gerät, wundert sich niemand über den Kursrutsch. Dass Kurse einer Automobilfirma einbrechen, wenn herauskommt, dass jahrelang Behörden und Kunden getäuscht und belogen wurden und die verbrieften Abgaswerte nicht im Entferntesten den tatsächlich gemessenen Werten entsprechen, ist der Kursverfall ökonomisch erklärbar und verständlich.
Solche Vorgänge beeinflussen direkt den Wert einer Aktie. Politische Fehlentscheidungen oder volksferne Umsetzungen politischer Prozesse in einer ökonomisch orientierten und freiheitlich demokratischen Welt verursachen maximal kurze und bisweilen heftige Böen, aber keinen Weltuntergang.
Musterdepot „FRF Defensiv“ 2018 – Mit Investmentfonds durch das schwierigen Börsenjahr
Nach 2008 (-7,1%) schloss unser defensives Musterdepot mit dem zweitgrößten Minus seit 2004. Ein Depot-Endstand von € 79.841,55 bedeutete ein Jahresrückgang von 5,9% für 2018.
Der einziger reine Aktienfonds im Musterdepot FRF-Defensiv „Invesco Europa Core Aktienfonds“ litt naturgemäß prozentual am meisten. Er büßte 14,9% an Wert ein. Aufgrund der defensiven Ausrichtung des Musterdepots hat dieser Aktienfonds nur eine geringe Gewichtung von unter 2% im Depot. So machte der Verlust in Euro gerade einmal € 221 aus.
Aber auch die Renten- und Mischfonds mussten Abschläge von 3,9% und 7,6% hinnehmen. Gerade der Zinsanstieg in den USA brachten den Rentenanteilen der Fonds Kursabschläge unabhängig von den Aktienverlusten.
So schafften es auch die „Stützen“ des Vorjahres auf der Rentenseite nicht, die Aktienverluste wett zu machen. Sowohl der Rentenfonds „Allianz Flexi Rentenfonds“ (-3,9%), der Quasi-Rentenfonds „M&G Optimal Income” (-4,9%) also auch der Mischfonds „Kapital Plus“ (-5,7%) beendeten das Jahr 2018 mit einem Kursrückgang.
Musterdepot „FRF Defensiv“ 2018
„FRF Defensiv“ – Stand 31.12.18
- Depotwert: € 79.841,55
- Verlust 2018: € 4.987,54
- Rendite 2018: – 5,9%
- Rendite p.a. (seit Beginn): 3,2%
- Volatilität (seit Beginn): 2,4%
Musterdepot „FRF Defensiv“ seit Beginn
Historische Entwicklung „FRF Defensiv“ seit 2004
Musterdepot „FRF Flexible“ 2018 – Mit Investmentfonds dem Chaos entkommen
Das Musterdepot beendete das schwierige Börsenjahr 2018 mit einem Depotstand in Höhe von € 160.716,25 und einem Rückgang von 7,3%. Auch hier zeigte sich nach 2008 (-13,6%) der zweitgrößte Verlust seit Beginn im Jahr 2004 mit Investmentfonds.
Obwohl die jährliche Rendite seit 2004 auf 8,1% p.a. (2017: 9,3% p.a.) zurückging, erhöhte sich die Volatilität des Musterdepots nur leicht von 6,0% auf 6,2%. Die Risikokennziffer erhöhte sich damit nur unmerklich um 0,1 Punkte auf 3,4.
Da im Abwärtssog der Börsen gerade die in den letzten Jahren stark gelaufenen Small-Caps überproportional eingebüßt haben, musste auch unser TOP-Fonds „Threadneedle European Smaller Companies Fund Retail Acc.“ den größten Verlust (€ 1.971; -17%) im Musterdepot über sich ergehen lassen.
Erfreulich waren die geringen Verluste unserer Aktienfonds mit Focus auf Asien/Pacific (- 7%) und Emerging Markets (-2,7%). Sie konnten sich den stärkeren Verlusten des jeweiligen Marktes deutlich entziehen.
Auch der Mischfonds „Acatis Gané Value Event A“ konnte sich mit einem leichten Minus von nur 0,5% gegen den Abwärtstrend der Börsen stemmen und seine Stellung als Sicherheitsbaustein im Musterdepot untermauern.
Musterdepot „FRF Flexible“ 2018
„FRF Flexible“ – seit 15 Jahren besser als Dax & Co
Gerade in Jahren mit heftigen Börseneinbrüchen zeigt unser Musterdepot mit Investmentfonds wiederholt seine Qualität. Wie in den Jahren 2008, 2011 und 2016 besticht die Zusammensetzung des Musterdepots. Die Verluste in den Indizes der Welt federt der „FRF Flexible“ stark ab. Seit nunmehr 15 Jahren liefert unser Musterdepot den Nachweis dafür, dass Aktienanlagen in einem professionell zusammengestellten Fondsdepot kein „Teufelszeug“ sein muss, sondern langfristig ein Garant für überdurchschnittliche Renditen mit Investmentfonds sind.
„FRF Flexible“ – Stand 31.12.18
- Depotwert: € 160.716,25
- Verlust 2018: € 12.706,90
- Rendite 2018: – 7,3%
- Rendite p.a. (seit Beginn): 8,1%
- Volatilität (seit Beginn): 6,2 %
Musterdepot „FRF Flexible“ – seit Beginn im Vergleich
Historische Entwicklung „FRF Flexible“ seit 2004
Börsenausblick 2019
Ich gehe davon aus, dass sich die Zinsunsicherheiten in den USA für 2019 in Luft auflösen werden. Die FED hat klar gemacht, dass sie die Inflation in den USA deutlich im Blick hat und kein Interesse daran, die langsamer wachsende Wirtschaft durch weitere Erhöhungen zu ersticken. In Deutschland und den meisten EU-Staaten ist für Zinssteigerungen aktuell noch keine Veranlassung zu erkennen. Aktien werden demnach weiterhin die einzige Alternative für intelligentes Anlegen bleiben.
Auch der Handelskrieg USA-China-Europa sollte bald vom Tisch sein. Wirklich niemand hat ein ökonomisches Interesse daran. Alle Seiten würden durch Einfuhrsanktionen und Fantasiezölle geschädigt werden. Das Säbelrasseln der US-Föhnwelle gehört nun mal zu seiner Natur. Ernst nehmen wird das bald niemand mehr.
Noch immer läuft die Konjunktur in Westen, in Europa und dem Osten mehr als nur erfreulich. Selbst ehemalige „Rettungsschirm“-Staaten zeigen positive Entwicklungen. Diese Fakten werden dafür sorgen, dass die Börsen bald schon wieder deutlich anspringen könnten. Die aktuell günstigen Kurse der Qualitätsaktien sollten ein übrigens dazu tun. Einige Großinvestoren haben die niedrigen Kurse schon in den letzten Wochen immer wieder genutzt, um Ihre Aktienbestände aufzustocken.
Die Börsen der Welt werden letztlich auch in 2019 zur ökonomischen Realität zurück finden. Und diese ist weiterhin positiv zu sehen. Politische und psychologische Verwerfungen sollten (Kauf-)Chancen aufzeigen und keine Panik verbreiten. Wer mit Investmentfonds danach handelt, wird am Ende gewinnen.