Der zerrissene Verbraucher

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Verbraucherschutz verunsichert – Der zerrissene Verbraucher

Von der Politik im Stich gelassen und ans Bein gepinkelt

In den letzten Wochen wurde in den Onlinemedien und Social-Media-Plattformen heftig, kontrovers und mit viel Herzblut über den Verbraucherschutz Test von Berufsunfähigkeitsversicherungen diskutiert. Die Kritik an dem mangelhaften Test von „Finanztest“ (Juli-Ausgabe) soll hier nicht wiederholt werden. Dutzende von Maklerkollegen haben sich mehrfach – auch in ihren Blogs und Webseiten – dazu geäußert. Die Kritikpunkte und die Diskussion können beim Kollegen und Initiator der Kritikwelle Matthias Helberg im Artikel „Avanti Dilettanti“ nachgelesen werden.

Staatlicher Verbraucherschutz ist realitätsfremd

Der Verbraucherschutz des Ministeriums in Sachen Finanzen und Versicherungen orientiert sich scheinbar wenig an den realen Gegebenheiten des täglichen Lebens. In der Vergangenheit hat es immer wieder Anlass gegeben, dass Produkttest und Versicherungsvergleiche kritisiert wurden. Es sollte dabei beachtet werden, dass Versicherungsmakler diese Test nur öffentlich kritisieren, wenn Sie die erforderliche Fachqualifikation dazu besitzen. Anderenfalls würden sich die Kritiker schnell selbst schaden.

Mit etwas Abstand besehen stellen sich wichtige Fragen, die auch einen Verbraucher interessieren könnten :

1. Warum werden unter der Flagge „Verbraucherschutz“ Institutionen wie Finanztest oder die Verbraucherzentralen mit Steuergeldern subventioniert ?

2. Warum werden z.B. beide Institutionen nicht ähnlich Überwacht wie Versicherungsmakler, deren Job – und gesetzliche Pflicht – es täglich ist, fachlich fundierte und kundenorientierte Beratung zu leisten ?

3. Warum haften die Verantwortlichen dieser Organisationen nicht im gleichen Maße wie Versicherungsmakler für Ihre „Empfehlungen“ und „Tipps“

Anmerkung:

Matthias Helberg hat berechnet, dass ein Leser des kritisierten BU-Tests bei der Umsetzung eines der Tarifempfehlungen aus dem Test einen finanziellen Schaden in Höhe von € 126.000 erleiden könnte.

4. Warum dürfen „Testsiegel“ für viel Geld z.B. von Finanztest an Versicherer verkauft werden, wenn damit die Unabhängigkeit hinsichtlich Produktbewertungen durchaus fraglich erscheint ?

Es gibt eine Reihe von Fragen, die man dem zuständigen Ministerium für Verbraucherschutz stellen möchte. Es ist an der Zeit, dass die Politik sensibler mit dem Thema Verbraucherschutz umgeht und nicht nur pauschalen und eher blinden Aktionismus an den Tag legt. Die eigentliche Zielgruppe von Verbraucherschützern und Versicherungsmaklern sind … die Verbraucher ! Jeder Mensch hat das natürliche Verlangen, sich auf Informationen zu ihm wichtige Themen – wie Finanzen und Versicherungen – verlassen zu können.

Schluss mit dem Zerren am Verbraucher

Es muss Schluss damit gemacht werden, dass zwei Parteien mit unterschiedlichen Interessen am Verbraucher zerren. Es ist an der Zeit, dass das Verbraucherministerium seiner Aufgabe nachkommt.

Wie fühlt sich ein Verbraucher, der feststellt, dass Verbraucherschützer häufig fachlich unqualifizierte Ratschläge und Bewertungen abgeben ? Mit welchem Ergebnis handelt ein Verbraucher, der in den Medien immer mit „horrenden Provisionen“ oder „Falschberatung von Vermittlern“ konfrontiert wird ? Wie fühlt sich ein Verbraucher, dem ein Grundwissen an Finanz- und Versicherungsthemen niemals vermittelt wurde ?

Hier liegt ein sinnvolles Betätigungsfeld der politischen Verbraucherschützer. Statt immer neue unklare, undurchsichtige und realitätsfremde Vermittlergesetze zu erlassen und damit einen ganzen Berufszweig zu gefährden, sollte der Beruf des Versicherungsvermittlers oder Finanzberaters staatlich unterstützt statt drangsaliert werden. Warum erhalten Versicherungsmakler nicht eine staatliche Unterstützung, z.B. für Ausbildung, Fortbildung oder seriöse Kundenberatung ? Warum finanziert das Ministerium nicht in aufklärende Informationen für die Bevölkerung hinsichtlich Finanz- und Versicherungswissen ? Warum wurden erste sinnvolle Maßnahmen sogar wieder gestrichen ?

Solange aus dem politischen Lager keine sinnvollen Lösungen angedacht und umgesetzt werden, bleibt der Verbraucher ein Spielball unterschiedlicher Interessen. Leider …


Eine Meinung zu “Der zerrissene Verbraucher

  1. Pingback: Achtung böse Versicherungsmakler !

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