FRF Musterdepots – Jahresabschluss 31.12.17
Wer im Börsenjahr 2017 sein Geld sicher in Zinsanlagen wie Fest- oder Tagegeld anlegte, konnte im Schnitt rund 0,2% Zinsen erhalten. Das brachte für einen Sparbetrag von € 10.000 einen Ertrag von € 20,00. Auf dem Papier ergab das einen Endbetrag von € 10.020,00. Die Inflation von durchschnittlich 1,8% in 2017 ließ die Kaufkraft des Endbetrages inkl. Zinsen auf etwa € 9.840 schrumpfen.
Wer sein Kapital an der Börse in Aktien, Immobilien oder Rohstoffe oder entsprechende Investmentfonds investierte, konnte im Börsenjahr 2017 nichts falsch machen. Nahezu rund um den Erdball erzielten die Aktienindizes satte Gewinne. Die Wirtschaft wächst in manchen Staaten deutlich, in anderen moderat. Die Volkseinkommen wachsen und die Inflation in den Industriestaaten ist gering. Das treibt die Kurse an den Kapitalmärkten.
Musterdepot „FRF Defensiv“ 2017 – Inflationsrate deutlich übertroffen
Nach dem schwierigen Vorjahr (+1,1%) schloss das defensiv konzipierte Musterdepot 2017 mit einer Rendite von 2,8% deutlich über der Inflationsrate (ca. 1,8%). Es erfüllte somit seine Vorgaben. Mit einem Depotwert von € 84.544,48 schloss das Musterdepot „FRF Defensive“ nur knapp unter dem Allzeithoch aus dem November, das bei € 85.295 erreicht wurde.
Bei der Analyse der Performancelieferanten im Depot wird deutlich, dass die Aktienanteile in den Fonds höhere Renditen einfuhren, als die Rentenanteile. So erzielte der Mischfonds „4Q-Special Income“ mit einem Aktienanteil von etwa 35% eine Steigerung von 5% in 2017. Der Kauf Ende 2016 beweist sich demnach als gute Entscheidung. Der aktuell einzige reine Aktienfonds im Musterdepot – „Invesco Europa Core Aktienfonds“ – den wir erst im Juli 2017 gekauft hatten, konnte in den letzten 6 Monaten seinen Ausgabeaufschlag von 5% schon fast verdienen und schloss mit einer Entwicklung von -0,8% nach Kosten. Der Focus dieses Fonds auf europäische Top-Werte wird dem Musterdepot in Zukunft den angestrebten Renditebeitrag bringen können. Der – aus Risikogründen – geringe Depotanteil an Aktienfonds (1,8%), soll bei Gelegenheit in Richtung 4 % Depotanteil erhöht werden.
Weiterhin ist erkennbar, dass die Fondsmanager unterschiedliches Risikomanagement bei den Anleihen betreiben. So konnte der anleihenlastige Mischfonds „M&G Optimal Income” mit einem Rentenanteil von rund 95%, im Börsenjahr 2017 eine gute Performance von 4% erreichen. In 2016 betrug sie jedoch stattliche 6,9%. Der Mischfonds „Kapital Plus“ mit einem Rentenanteil von fast 70% schaffte dagegen das Kunststück, die Kursentwicklung von 2016 (+0,7%) in 2017 deutlich zu übertreffen und ließ den Wert um 2,5% steigen.
Das defensive Musterdepot spiegelt nur zu deutlich den Preis wieder, der zu zahlen ist, wenn die Sicherheit der Anlage im Vordergrund steht. Wenn wir auch mit dem Ergebnis zufrieden sind, da alle bei Konzeption des Musterdepots „FRF Defensiv“ aufgestellten Vorgaben regelmäßig eingehalten werden, so muss bemerkt werden, dass auf eine gehörige Portion Rendite verzichtet wird. Das Risiko erscheint klein im Depot. Wer aber unsere Artikel zu den Risiken niedriger Zinsen für Kapitalanleger regelmäßig liest erkennt, dass es die vermeintliche Sicherheit ohnehin nicht gibt.
In der langfristigen Betrachtung stellen wir fest, dass die defensive Ausrichtung leicht übertrieben ist. Mit der geplanten Erhöhung des Aktienanteils im Depot, wollen wir ab 2018 versuchen, die Durchschnittsrendite wieder in Richtung 4% p.a. zu bringen.
Musterdepot „FRF Defensiv“ 2017
„FRF Defensiv“ – Stand 31.12.17
- Depotwert: € 84.544,48
- Gewinn 2017: € 2.288,23
- Rendite 2017: 2,8 %
- Rendite p.a. (seit Beginn): 3,8%
- Volatilität (seit Beginn): 2,6%
Musterdepot „FRF Defensiv“ seit Beginn
>> Historische Entwicklung „FRF Defensiv“ seit 2004
Musterdepot „FRF Flexible“ 2017 – Performance 9,5 %
Das Musterdepot „FRF Flexible“ profitierte im Börsenjahr 2017 von den guten Bedingungen für Aktien in den Industrieländern und dem Rohstoffsektor. Auch die positive Entwicklung in den Emerging Markets trug zum starken Ergebnis des Musterdepots bei. Die kleineren Kurskorrekturen an den Weltmärkten im Verlauf des Jahres machten dem Musterdepot wenig aus. Die Volatilität des „FRF Flexible“ lag mit 3,1 % für 2017 wieder einmal erstaunlich niedrig im Vergleich zu den Börsenindizes der Welt.
Den größten Gewinn bescherte wiederum der TOP-Fonds „Squad Capital Growth“ mit einem Plus von 27,5%. Der „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“ steuerte ein Plus von 13,6% bei. Der Ende 2016 gekaufte Fonds „Stewart Investor Global Emerging Markets Sustainability“ enttäuschte unsere Prognose auf einen Anstieg der Emerging Markets nicht und legt um 13,4% zu.
Allein der „Carmignac Patrimoine A“, den wir seit Auflegung des Musterdepots im Depot halten, enttäuschte auch im Börsenjahr 2017 wieder (+0,7%). Wie bereits mehrfach berichtet, kann dieser EX-TOP-Mischfonds in den letzten Jahren nicht mehr an seine alten Erfolge anknüpfen und wird von vergleichbaren Fonds inzwischen abgehängt. Für uns hat der Fonds alle Chancen verspielt. Wir werden die Restanteile in 2018 in andere Fonds tauschen. Positiv ist dabei jedoch, dass der aktuelle Bestand im Carmignac-Fonds nur aus Gewinnen besteht, da wir den kompletten Einsatz bereits in der Vergangenheit abgestoßen haben.
Musterdepot „FRF Flexible“ 2017
„FRF Flexible“ – seit 14 Jahren besser als DAX, DOW & Co.
Seit 2004 ist unser Musterdepot der Beweis, dass ein professionell und risikobewusst zusammengestelltes Investmentdepot besser abschneidet, als Indexfonds und ETF´s. Das Musterdepot liegt seit dem Start im Jahr 2004 mit einer jährlichen Rendite von 9,3 % bei einer Schwankungsbreite (Volatilität) von 6,0 % eindrucksvoll vor den Marktindizes, wie Dow Jones, S&P 500 oder dem Dax. Bis auf den o.g. Tausch des Carmignac-Fonds, sind für 2018 keine Anpassungen im Musterdepot „FRF-Flexible“ geplant.
„FRF Flexible“ – Stand 31.12.17
- Depotwert: € 173.452,47
- Gewinn 2017: € 15.098,30
- Rendite 2017: 9,5 %
- Rendite p.a. (seit Beginn): 9,3 %
- Volatilität (seit Beginn): 6,0 %
Musterdepot „FRF Flexible“ – seit Beginn im Vergleich
Historische Entwicklung „FRF Flexible“ seit 2004
Ausblick 2018
Ein Haupthema am Kapitalmarkt sollten 2018 weiterhin die Zinsentwicklungen in den etablierten Staaten sein. In den USA sind weitere kleine Zinserhöhungen scheinbar schon eingepreist. In Europa könnte es noch einige Monate auf dem aktuellen Zinsniveau bleiben. Ich selbst rechne in den nächsten 12 Monaten nicht mit deutlichen Zinssteigerungen.
Die Konjunktur in den USA und in Europa läuft rund. Einzelne vermeintlich negative Meldungen, lassen die Börsen maximal kurz hüsteln; dann geht es wieder um die wirtschaftlichen Fakten und somit Aufwärts. Kurskorrekturen können ruhig einmal ein paar Wochen andauern. Da gibt Zeit für Feinjustierungen in den Depots.
Wirklich negative Entwicklungen für die Unternehmen sind nicht auszumachen. Asien – inklusive Japan – sollten mittelfristig ebenfalls weiter positive Meldungen bringen.
Ob das politische Risiko, welches von Nordkorea ausgeht, auf die Börsen ausstrahlt, muss abgewartet werden. Persönlich halte ich das für eher ausgeschlossen. Säbelrasseln hat bisher immer nur für kurzfristige Panikreaktionen an den Börsen geführt. Solche kurzfristigen Eruptionen sind für Profianleger von jeher Kaufpunkte gewesen.