Sharpe Ratio – Rendite versus Risiko
Wir möchten die Sharpe Ratio für Laien kurz und verständlich erklären. Auf differenzierte Ansätze der Sharpe Ration wurde daher verzichtet. In diesem Artikel betrachten wir die Kennzahl im Bereich der Kapitalanlage in Investmentfonds.
Die Sharpe Ratio ist eine wichtige Kennzahl für die Bewertung einer Kapitalanlage und sehr gut für den direkten Vergleich verschiedener Investmentfonds geeignet. Benannt wurde die Kennzahl nach seinem Entwickler – William F. Sharpe – welcher 1990 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt. Die Sharpe Ratio sagt aus, ob das eingegangene Risiko der Kapitalanlage – gemessen durch die Schwankungsbreite (Volatilität) – eine höhere Rendite im Vergleich zu einer risikolosen Anlage (Geldmarktrendite) hervorgebracht hat oder nicht.
Sharpe Ratio als Chance-Risiko-Kennzahl
Die Sharpe Ratio zeigt an, wie das Verhältnis der erzielten Rendite des Fonds zu seiner Volatilität ausfällt. Je höher die Sharpe Ratio, desto mehr Rendite bietet der Fonds in Bezug auf seine Schwankungsbreite (Vola). Von der betrachteten Fondsrendite wird vor der Berechnung der risikolose Zinssatz (Geldmarkt) subtrahiert. Somit wird nur die Überrendite des Fonds in die Berechnung einbezogen und durch seine Vola dividiert. Eine höhere Sharpe Ratio ist also einem niedrigeren vorzuziehen. Ein Fonds sollte eine positive Sharpe Ration (> 0) anzeigen. Dann konnte der Anleger – für das eingegangene Risiko (Vola) – einen lohnenden Mehrertrag zum Geldmarkt zurückgeben. Eine negative Sharpe Ratio (< 0) macht eine Fonds überflüssig, weil er nicht einmal den Geldmarktzins erwirtschaften konnte.
Sharpe Ratio zum Fondsvergleich
Der direkte Vergleich von Investmentfonds wird durch die Sharpe Ratio vereinfacht. Angenommen, ein Fondssparer möchte sich zwischen zwei Fonds entscheiden. Fonds A hat in den letzten 3 Jahren eine jährliche Rendite von 12% erzielt, bei einer Schwankungsbreite (Vola) von 20%. Fonds B zeigt im gleichen Zeitraum eine Rendite von 8%, bei einer Vola von 10%. In den letzten 3 Jahren lag der risikolose Zins bei 1 %.
Durch die Sharpe Ratio ist die Entscheidung nun leicht. Fonds B bietet ein besseres Verhältnis von Rendite zum eingegangenen Risiko. Fonds A zeigt zwar eine höhere Rendite p.a., welche aber mit einer höheren Vola – also mit mehr Risiko – „erkauft“ wurde.
Wie die Volatilität, ist auch die Shape Ratio immer eine Vergangenheitsbetrachtung. Unter der Annahme, dass die betrachteten Fonds keine wesentlichen Änderungen in der Anlagestrategie vornehmen werden, sind diese Kennzahlen zumindest für den direkten Vergleich von Fonds von akzeptabler Aussagekraft. Dabei sollten diese Fondskennzahlen in regelmäßigen Abständen überprüft werden, um rechtzeitig auf eine negative Entwicklung der Kennzahlen reagieren zu können.
Zuverlässigkeit der Sharpe Ratio
Die Anlage in Wertpapieren sollte möglichst langfristig geplant werden. Die rückwärtige Betrachtung von Kursverläufen, Renditen und Volatilitäten werden bei längerfristigen Betrachtungszeitraum zuverlässiger, um Erwartungswerte für die Zukunft festzulegen. Aus diesem Grund sollten auch Kennzahlen wie die Sharpe Ratio mit mindestens 3- oder besser 5 Jahreszeiträumen betrachtet werden.
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