Sparen mit Investmentfonds – wie funktioniert das?
Wir zeigen Ihnen, wie Ihr Geld sinnvoll mehr Rendite erzielt
Investmentfonds – Vermögensaufbau mit Rendite
Wer ein kleines oder großes Vermögen aufbauen möchte, muss dort investieren, wo Vermögen gebildet wird. In der Wirtschaft; also in Unternehmen.
Mit Investmentfonds beteiligen Sie sich mit breiter Streuung an vielen Aktiengesellschaften und andere renditestarke Wertpapiere. Wie das funktioniert ist gar nicht so kompliziert, wie es scheint. Wir zeigen es Ihnen und erklären, wie das Zusammenspiel von Rendite und Risiko zu verstehen ist.
Damit auch Ihr Geld zukünftig überdurchschnittliche Renditen erzielen kann.
Welche Vorteile haben Investmentfonds
Das Sparen mit Investmentfonds hat im Vergleich zu anderen Anlageformen eine Reihe von Vorteilen:
Die Kapitaleinlagen vieler Anleger werden auf viele unterschiedliche Wertpapiere oder Investments verteilt. In dem gemeinsam verwalteten Topf (Fonds) reduziert sich das Verlustrisiko, je mehr Anlagekategorien und/oder Einzelinvestments im Fonds enthalten sind. Getreu nach dem Motto „nicht alles auf ein Pferd setzen“ ist es dadurch nahezu unmöglich, dass ein Fonds einen Totalverlust erleidet. Dazu müssten sämtliche Investments bankrott gehen. Die Fondsmanager müssen gesetzliche Vorschriften einhalten und zusätzlich selbst auferlegte Regeln (Anlagevorschriften gem. Fondsprospekt) befolgen. Gesetzlich geregelt dürfen z.B. maximal 5 Prozent des Fondsvermögens in Wertpapiere eines einzelnen Unternehmens investiert werden. Eine solche Risikostreuung ist mit anderen Anlagen kaum zu erreichen.
Das Sparen mit Investmentfonds kann sehr flexibel gehandhabt werden. Die Fondsanteile können grundsätzlich börsentäglich ge- und verkauft werden. Regelmäßige Fondssparpläne sind schon ab € 25,00 monatlich möglich. Einmalanlagen meist ab € 500,00. So können z.B. regelmäßig oder unregelmäßig Ziele angespart werden. Für ein Auto, für eine Weltreise, für die Altersvorsorge, ein Kapitalpolster für unvorhersehbare Falle oder andere Pläne. Ist eine größere Kapitalsumme angespart, sind auch regelmäßige Entnahmepläne möglich, die ebenso flexibel ein regelmäßiges Einkommen aus diesem Kapital ermöglicht. Regelmäßige Spar- oder Entnahmebeträge können dabei jederzeit nach Bedarf verändert werden.
Die Fondsgesellschaften müssen jährlich und halbjährlich Geschäftsberichte veröffentlichen. Hierin wird über alle getätigten Transaktionen berichtet und der Gewinn oder Verlust sowie die Kosten ausgewiesen. Auch die aktuelle Aufteilung des Fondsvermögens nach Branchen oder Regionen sowie über die größten Einzelpositionen der Fonds wird aufgeführt. Die Kosten eines Investmentfonds werden transparent ausgewiesen. Vorschrift ist auch das „Key Information Document“ (KID), welches auf zwei Seiten in einfach verständlicher Form alle wesentlichen Anlegerinformationen zusammen fasst. Dabei ist inhaltliche Form dieser KIDs in ganz Europa gleich und macht somit alle Fonds untereinander vergleichbar. Kurse und die jeweilige Wertentwicklung werden in vielen Zeitungen und im Internet veröffentlicht. Somit ist jeder Anleger über seinen Fonds jederzeit gut informiert.
Investmentfonds bedürfen für den Verkauf in Deutschland einer Zulassung. Die Investmentbranche ist ein der am strengsten regulierte Branche. Die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und die Einhaltung der Anlagegrundsätze gem. Verkaufsprospekt obliegt der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Das Fondsvermögen wird von der Fondsgesellschaft nur verwaltet. Das Kapital gehört jedoch den Anlegern, die Ihren Anteil am Gesamtvermögen verbrieft haben. Das Kapital selbst wird von einer Depotbank verwahrt, die die von der Fondsgesellschaft in Auftrag gegebenen Kauf- und Verkaufaufträge innerhalb des Fonds ausführt und abrechnet. Die Depotbank ist ebenfalls für die Kursfeststellung zuständig. Investmentfonds sind insolvenzgeschützt, da das Fondsvermögen ein sogenanntes „Sondervermögen“ darstellt. Würde eine Fondsgesellschaft in Konkurs gehen, fällt das Fondsvermögen demnach nicht in die Konkursmasse und steht im vollen Umfang den Anlegern zur Verfügung.
Welche Fondsarten gibt es?
Um den unterschiedlichen Risikoneigungen der Anleger gerecht zu werden und um ein komplexes Fondsdepot zu füllen, welches den Zielen und Renditeerwartungen der Anleger entsprechen kann, sind unterschiedlichste Arten von in Deutschland zugelassenen Publikums-Fonds zu erhalten. Ebenso ist zu klären, ob aktive oder passive Fonds ins Fonds-Depot sollen. Das Sparen mit Investmentfonds kann mit Hilfe der folgenden Fondsarten geschehen:
Durch Aktienfonds beteiligen sich die Anleger direkt in börsennotierte Firmen. Diese Anlage in Sachwerte schützen wirksam gegen Inflation, die bei Sachwerten im Allgemeinen kaum wirksam wird. Aktienfonds erzielen Erträge in erster Linie durch Dividenden und Kurssteigerungen. Die Aktienfonds streuen das Firmenrisiko z.B. auf weltweite Portfolios, auf spezielle Länder, auf bestimmte Branchen oder Themen. Zu jeder dieser Ausrichtung gibt es separate Fonds.
Das Kapital der Rentenfonds wird in verzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe, Staat- oder Unternehmensanleihen investiert. Die regelmäßigen Zinserträge wirken während der Haltedauer der Papiere wie „Rentenzahlungen“; daher der Name dieser Fondsart. Auch Rentenfonds enthalten Papiere unterschiedlicher Schwerpunkte wie Papiere bestimmter Regionen (Euroländer, Welt, Emerging Markets etc.), Emittenten (Unternehmen, Staaten, Länder etc.), Währungen oder Laufzeiten.
Diese Art von Fonds investiert überwiegend in Gewerbeimmobilien (Bürohäuser, Einkaufszentren, Logistik- und Hotelgebäude). Der Fondskäufer beteiligt sich so an Immobilien aus unterschiedlichen Regionen, Größenklassen, Nutzungsarten und Altersklassen. Der Kurs entwickelt sich in Abhängigkeit der erzielten (oder erzielbaren) Miet- und Zinseinnahmen sowie die Bewertung der Immobilienwerte.
Durch die Finanzkrise ausgelöst, wurde inzwischen in allen gehandelten Immobilienfonds eine Neubewertung der gehaltenen Objekte durchgeführt. Das hat dazu geführt, dass die meisten Fonds gravierende Korrekturen der Objektwerte durchführen mussten. Durch die große Anzahl von Anteilsverkäufen unsicher gewordener Investoren, mussten die Immobilienfonds fast alle die Rücknahme von Anteilen aussetzen. Anteilsbesitzer konnten ihre Anteile nur – unter großen Kursabschlägen – über die Börse verkaufen. Heute sind viele Fonds in der „Abwicklung“; d.H. die Fonds werden aufgelöst und die Anteile an die Anleger ausgezahlt. Diese Abwicklung dauert bei einigen Fonds noch bis ins Jahr 2013 hinein.
Ob es eine Zukunft für Immobilienfonds der bekannten Art geben wird ist fraglich. Der Autor rät bereits seit den ersten „Schließungen“ im Jahr 2009 (Aussetzen der Anteilsrücknahmen durch die Fondsgesellschaften) von Immobilienfonds von einem Erwerb für ein Fondsdepot ab. Die jederzeitige Verfügbarkeit ist ein wesentliches Merkmal für Fondsanlagen. Bei Immobilienfonds ist sie seit 2009 nicht mehr gegeben.
Der Fondsmanager kann hier in mehrere Anlageklassen investieren. Meist werden in Mischfonds Aktien mit Anleihen („Renten“) in unterschiedlicher und variabler Gewichtung gemischt. Je nach Marktsituation und Erwartungen der Fondsmanager wird in die ertragsreichere oder risikolosere Anlageklasse gewechselt.
Diese Fondsart ist die zurzeit am stärksten wachsende Fondsart. Wie im Mischfonds wird gemäß Fondsprospekt in verschiedenste Anlageklassen und mit frei variabler Gewichtung investiert. Je nach Markterwartung und Risiko-/Renditeziel der Fondsmanager werden Anlagen aus den Gattungen Aktien, Renten, Immobilien, Rohstoffe, Edelmetalle, Derivate und Barvermögen gemischt. In Multi-Asset-Fonds hat der Fondsmanager in der Regel die größte Flexibilität um die Anlageziele zu erreichen, da die Fondsbedingungen dem Fondsmanager kaum Anlagegrenzen setzen. Gerade in den letzen Jahren der Krisen an den Anlagemärkten haben sich diese Fonds besonders gut behauptet.
Der Autor geht davon aus, dass Mischfonds und Multi-Asset-Fonds in der Zukunft verstärkt Einzug in die Fondsdepots der Anleger finden. Es gibt bereits heute viele solcher Fonds, die eine noch bessere Depotzusammensetzung für jeden Einzelkunden – je nach persönlicher Risikoneigung und Renditeziel – ermöglichen.
Die Geldmarktfonds eignen sich zum kurz- bis mittelfristigem „Parken“ von Kapital in einem Fondsdepot. Je nach Anlagestrategie, wird das Kapital komplett oder Teilweise aus und in anderen Fondsarten getauscht. Geldmarktfonds investieren meist in kurz laufende verzinsliche Wertpapiere und in Bankguthaben. Dadurch erreichen Sie ein eine Rendite, die den aktuellen Marktzinsen im Handel zwischen Banken entspricht.
Anlegern wird bei diesen Fonds meist eine Garantie erteilt, am Ende eines bestimmten Zeitraums mindestens das eingezahlte Kapital (ohne den Ausgabeaufschlag) zurück zu erhalten. Damit wird das Verlustrisiko begrenzt. Allerdings muss für die Kapitalgarantie in Kauf genommen werden, dass die möglichen Kursgewinne ebenfalls reduziert sind, da nur Teile des Anlagekapitals in Wertpapiere investiert wird. Ein bestimmter Teil des Kapitals wird für die Einhaltung der Garantie benötigt. Andere Arten von Garantiefonds garantieren z.B. immer 80% des zuletzt erreichten Höchststandes. Zu bestimmten Stichtagen wird geprüft, ob diese Schwelle überschritten wurde oder nicht. Wenn ja, wird der neue Höchststand wieder (zu 80%) garantiert. Diese Garantien greifen oft nur, wenn bestimmte Kündigungsfristen eingehalten werden.
Diese börsengehandelten Indexfonds bilden internationale Indizes – wie z.B. den DAX – nach. Die Wertentwicklung eines ETF entspricht daher meist der Entwicklung des zugrunde gelegten Index. ETF´s können preiswert gekauft werden, da ein Ausgabeaufschlag – wie bei anderen Fonds – nicht erhoben wird. Dafür fallen bei Kauf und bei Verkauf Börsentransaktionsgebühren an.
Die Zahl der ETF´s ist in den letzen Jahren nahezu explodiert. Es sind heute einige wenige Tochtergesellschaften von großen Banken, die den Markt der ETF´s unter sich aufgeteilt haben. Die ursprüngliche Idee war es, Anlegern einen Zugang zu einem breiten Index als Fonds zu ermöglichen. Dazu wurde im Fonds der Index „nachgebildet“. Somit partizipiert der Anleger an der Entwicklung des jeweiligen Index eins zu eins.
Heute gibt es nur noch wenige echte Indexfonds, die dieser ursprünglichen Idee entsprechen. Die Mehrzahl der ETF´s sind künstliche Anlagegebilde, die mit dem im Namen des Fonds genannten Index kaum noch etwas zu tun haben. So kann es sein, dass ein ETF auf den DAX, überhaupt keine Aktien aus dem deutschen Aktienindex enthält. Der Emittent hält nur einen Korb bestimmter Finanzinstrumente (z.B. sogenannte „Swaps“), die ihn berechtigen, die Papiere jederzeit gegen die Entwicklung des DAX zu tauschen. Dabei geht er mit einem Vertragspartner eine „Wette“ ein. Leider werden ETF´s heute in den Medien häufig falsch dargestellt und mit angeblichen Vorteilen verkauftsfördernd „angepriesen“. So wird die Story über ein Anlageprodukt wie ein ETF schnell zu einem Märchen.
Achtung: Der Autor beobachtet die Entwicklung des ETF-Marktes seit längerem sehr skeptisch. Die Vorteile auf der einen Seite, (kostengünstige, passive Teilhabe an Marktergebnissen) stehen massiven Nachteilen gegenüber. Ein gravierender Nachteil der ETF´s ist die nicht transparente Zusammensetzung. Niemand versteht genau, was in den meisten ETF´s wirklich enthalten ist, die eben nicht einfach den jeweiligen Index vollständig nachbilden. So kann ein „DAX-ETF“ durchaus ausschließlich japanische Finanzinstrumente enthalten. Hier wird nach Meinung des Autors von den Banken das Geld der Anleger benutzt, um die eigenen Gewinne (aus den Differenzgeschäften und internen Gebühren) zu maximieren. Der Anleger erhält etwas ganz anderes als er glaubt zu kaufen. Wenn schon ein ETF geeignet erscheint, dann bitte ein echter – indexreplizierender- ETF und kein künstliches, intransparentes Konstrukt.
Die Kosten von Investmentfonds
Je nach Produkt sind die Kosten unterschiedlich. Grundsätzlich fallen beim Sparen mit Investmentfonds folgende Kosten an:
- Kaufkosten
Der Ausgabepreis eines Fonds enthält meist den sogenannten Ausgabeaufschlag (AA). Die Höhe ist abhängig von der Art des Fonds. Aktienfonds beinhalten meist einen AA in Höhe von 5%. Ein Rentenfonds z.B. kann einen AA von 3% enthalten. Für die meisten Zinsfonds oder sogenannte Cashfonds fällt meist keine AA an. Der Ausgabeaufschlag ist die Differenz zwischen dem Anteilswert und dem Ausgabepreis. Mit dem AA werden die Vertriebs- und Vermittlungskosten beglichen. Der größte Teil des AA fließt somit an den Vermittler oder die Vertriebsgesellschaft.
Es gibt auch einige (wenige) Fonds, die statt eines AA – aber auch zusätzlich – einen Rücknahmeabschlag erheben. Hier wird ein bestimmter Prozentsatz des Rücknahmepreises einbehalten.
- Depotgebühren
Fonds werden von einer Depotbank verwahrt. Die Depotbank ist weiterhin für die Ausfertigung der Anleger-Transaktionsabrechnungen und die steuerlichen Depotabrechnungen zuständig. Dafür werden dem Anleger jährlich Depotgebühren belastet. Die Höhe der Depotgebühren richtet sich in der Regel nach dem Gesamtdepotvolumen. Mindestens ist aber eine Pauschalgebühr fällig.
- Kosten innerhalb des Fonds
Für die Verwaltung des Fonds erhält die Fondsgesellschaft eine Verwaltungsgebühr, deren Höhe von der Art des Fonds abhängig ist. Manche Fonds enthalten eine zusätzliche Erfolgsbeteiligung für das Fondsmanagement, z.B. wenn die Wertentwicklung eine bestimmte Höhe übertroffen hat. Diese internen Fondskosten werden nicht separat erhoben, sondern werden aus dem Depotvermögen entnommen, so dass sie bereits im jeweiligen Anteilspreis berücksichtigt sind.
Achtung – Gesamtkostenquote „TER“ (Total Expense Ratio)“
Diese Kennziffer wurde eingeführt, um Fonds auf Kostenbasis vergleichbar zu machen. Leider schreibt die entsprechende Verordnung eben nicht vor, sämtliche Kosten (direkte und indirekte) in dieser Kennziffer zu vereinen. So sind z.B. Ausgabeaufschläge und erfolgsabhängige Vergütungen für das Fondsmanagement nicht in der TER enthalten. Eine echte Vergleichbarkeit in Bezug auf die Fondskosten ist somit nicht gegeben. Die TER ist somit als Vergleichsmaßstab ungeeignet.
Sparen mit Investmentfonds
Einer der großen Vorteile von Investmentfonds ist die flexible Möglichkeit Geld anzulegen, wie es die persönlichen Gegebenheiten ermöglichen. Es gibt keine vertraglichen Bindungen wie Laufzeiten oder Haltedauern. Ein Fonds kann jederzeit gekauft und wieder verkauft werden; von einem Tag auf den anderen. Das macht das Sparen in Investmentfonds so flexibel und einfach.
Ein Fondsdepot ist für jeden langfristigen Anleger geeignet
Das Sparen mit Investmentfonds bietet für jeden Anlegertypus (risikoreich, ausgewogen, sicherheitsorientiert) eine große Auswahl von geeigneten Fonds. Eine gute und umfassende Beratung und Aufklärung sollte zuerst die Ziele der Anlage, die persönliche Situation und die finanziellen Grundlagen des Anlegers (Einkommen, Vermögensverhältnisse) ermitteln. Im Anschluss daran wird der Zeithorizont für die geplante Anlage berücksichtigt. Am Ende sollte die Risikoneigung und die Ertragserwartung an die Anlage analysiert werden. Damit steht fest, welche Zusammensetzung innerhalb eines Fondsdepots diese Vorgaben erreicht. So ist es möglich, für jeden Anleger und für jeden geplanten Zweck ein geeignetes Fondsdepot zusammen zu stellen, mit dem der Anleger auch in unruhigen Börsenzeiten gut schlafen kann.