Überschussbeteiligung 2014 nochmal reduziert

Überschussbeteiligung 2014 für klassische Produkte weiter rückläufig

Die Überschussbeteiligung 2014 von 65 Lebensversicherungen, deren Überschussdeklarationen  für 2014 bis Ende des Vorjahres ausgewertet werden konnten, sinkt auf durchschnittlich 3,39 %. In 2013 lag die Überschussbeteiligung noch bei  3,6 % im Schnitt. Damit sinken die Renditen für die Kunden solcher Policen von Jahr zu Jahr weiter.

Die Renditeunterschiede werden indes immer größer. Die höchsten Werte für 2014 zeigen Heidelberger (4,0%), Ideal (4,0 %) und Targo (4,05%). Etwa jedem fünften Versicherer gelang es, seine Überschussanteile auf Vorjahresniveau zu halten. Die größten Abschläge in der Überschussbeteiligung 2014 – mit Reduzierungen um 0,5 Prozentpunkte –  mussten Barmenia, DEVK Allgem., und Nürnberger Beamten vornehmen.

Überschussbeteiligung 2014 – Übersicht

Schlusslichter mit 3% Überschussbeteiligung 2014

Die Schlusslichter der aufgeführten Versicherer mit gerade einmal 3 % Überschussbeteiligung für 2014 sind Bayern Versicherung, Familienfürsorge, HDI, Öffentl.Berlin Brandenburg, Saarland, Swiss Life, Victoria und Zurich. Bis auf die beiden letztgenannten mussten diese Versicherer Ihre schon in 2013 im Vergleich schlechte Verzinsung noch einmal reduzieren.

Die „4-Prozent-Zauberer“

Die drei Versicherer, die noch eine 4 vor das Komma „zauberten“,  könnten in den kommenden ein bis zwei  Jahren gezwungen sein, drastisch reduzieren zu müssen, wenn die Zinslandschaft sich in Deutschland nicht schnell und nachhaltig ändert. Von einem signifikanten Zinsanstieg am Kapitalmarkt ist jedoch zur Zeit in keiner Weise auszugehen.

Wie lange unter diesen Voraussetzungen noch der „Zaubertrick“ der 4-Prozent-Gesellschaften funktioniert, ist Spekulation; wenn auch die Möglichkeiten der „Quersubventionierung“ oder der „Kostenstellenfiktionen“  durchaus bekannt sind. Aber auch hier sind die Grenzen des „Machbaren“ vermutlich schon erreicht.

Risiko Mindestverzinsung

Lebensversicherer, die in den Jahren 1986 bis 2000 viele Vertragsabschlüsse zu verzeichnen hatten, sind bei anhaltender Niedrigzinsphase in arger Bedrängnis. Verträge aus dieser Zei

tspanne müssen noch eine Garantieverzinsung von 3,5% (1986 bis 1994) bzw. von sogar 4% (1994 bis 2000) ausschütten.

Lebensversicherungen verschenken Rendite

So lange deutsche Lebensversicherer weiterhin fast ausschließlich in vermeintlich „sichere“ Anlagen wie Anleihen (auch griechische, spanische oder italienische Anleihen befinden sich in den Portfolios der Versicherer) , Immobilien, Hypotheken u.ä. investieren, können keine Netto-Renditen oberhalb der Inflationsrate erzielt werden. Warum deutsche Lebensversicherer die Möglichkeiten Ihrer Anlagevorschriften nicht ausnutzen und deutlich mehr am Aktienmarkt investieren bleibt weiterhin ein Rätsel. Es dürfen bis zu 30% der Kapitalanlagen in riskantere Anlagevehikel wie Aktien, Fonds u.ä. investiert werden. Deutsche Lebensversicherer investieren das Anlagevermögen ihrer Kunden aber nicht einmal zu 10% im Durschnitt in chancenreiche und renditestarke Anlagen.

Klassische Altersvorsorgeprodukte nicht geeignet

Altersvorsorge mit klassischen Lebens- und Rentenversicherungen, kann nicht die erforderliche, inflationsbereinigte Rendite bringen, die eine auskömmliche Altersvorsorge benötigt. Warum klassische Lebensversicherungen dazu auch konzeptionell  wenig geeignet sind,  hat FINANZBLOG bereits ausführlich erläutert. Aus diesem Grund ist der Autor seit über 20 Jahren Anhänger der Altersvorsorge mit bedarfsgerecht konzipierten fondsgebundenen Rentenversicherungen. Nur hier kann jeder Kunde den Anteil an chancenreichen Anlagen in Investmentfonds nach eigener Risikoneigung selbst bestimmen. Die meisten der Fondspolicen aus den frühen 90er Jahren im Kundenbestand von FRF Finanzmakler weisen schon heute – weit vor Ablauf der Verträge – Renditen deutlich oberhalb der aktuellen Gesamtverzinzungen klassicher Policen aus.

Haben klassische Altersvorsorgeprodukte ausgedient ?

Dass der Autor und eine Vielzahl von Experten für Altersvorsorge mit der Einschätzung nicht allein sind, nach der klassische Produkte nicht zur Altersvorsorge taugen, zeigt auch die Tatsache, dass selbst Lebensversicherungen nicht mehr einhellig an das Model „klassische Altersvorsorge“ zu glauben scheinen. In den letzten Jahren stellten bereits einige Lebensversicherer den Verkauf von klassischen Altersvorsorgeprodukten ein. Schon in 2010 wurde der Neuabschluss von Lebensversicherungen u.a. bei der Victoria, Bayrische Beamten Lebensversicherung, Plus Leben, und Delta Lloyd Leben eingestellt. In 2013 zog sich mit der Zurich Deutscher Herold ein weiterer großer Versicherer aus dem Verkauf klassischer Altersvorsorgeverträge zurück.

Mit fondsgebundenen Rentenversicherungen in den Ruhestand

Die Zurich Deutscher Herold hat sich öffentlich dazu bekannt, stattdessen verstärkt auf das Geschäft mit fondgebundenen Produkten zu setzen. Hier sehe Sie das bessere Vertriebspotential, weil Kunden in fondsgebundenen Produkten bessere Renditechancen für Ihre Altersvorsorge haben, als bei klassischen Policen (Quelle: Interview Marcus Nagel, Vorstandschef der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung mit  €uro am Sonntag). Dass fondsgebundene Produkte in Zukunft die bessere Alternative sein könnten, lässt auch der Kauf der Heidelberger Leben vermuten, den  ein großer Finanzinvestor (Cinven) mit dem Rückversicherer Hannover Rück im letzten Sommer getätigt hat.  Die Heidelberger Leben verkauft seit Jahren überwiegend fondsgebundene Policen.


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