Von der Rentenhöhe keinen Schimmer

Rentenhöhe unbekannt

Die meisten Deutschen haben keinen Schimmer, mit welcher Rentenhöhe sie im Alter rechnen können. Dieses traurige Ergebnis liefert eine Studie des Markforschungsinstituts YouGov im Auftrag der MLP am Jahresende 2014.

Weniger als ein Drittel der Bürger kennen demnach die Rentenhöhe zu Beginn ihres Ruhestandes. Die gleiche Anzahl von Menschen glaubt, eine „grobe Idee“ über die Rentenhöhe aus privater, betrieblicher und gesetzlicher Altersrente zu haben. Übersetzt heißt es wohl eher, dass auch diese Gruppe keine wirkliche Ahnung über die Höhe ihrer Alterseinkünfte hat. Immerhin geben über 40% der Befragten zu, überhaupt nicht zu wissen, mit welcher Rente Sie im Alter zu rechnen haben.

Gründe für die Unkenntnis

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum ein großer Anteil der Menschen über die Rentenhöhe Ihrer Altersversorgung im Unklaren ist.

  • Der Renteneintritt noch in weiter Ferne.
  • Warum sich also schon heute darum Gedanken machen ?
  • Die Materie ist zu schwierig.
  • Man könne ja eh nichts daran ändern.
  • Es fehlt das nötige Kleingeld, um eine auskömmliche private Altersvorsorge zu betreiben.
  • Was soll man denn genau tun ?
  • Wem soll man trauen ?

Solche Fragen und Aussagen erhalten wir in unseren Beratungsgesprächen sehr häufig. Viele Kollegen können ähnliches berichten. Es sollte die Aufgabe eines sorgsamen Versicherungsmaklers sein, die Klienten von der Notwendigkeit zu überzeugen, frühzeitig und in ausreichender Höhe für die gewünschte Rentenhöhe im Alter selbst zu sorgen. Es gibt jedoch auch äußere Faktoren, die klare und transparente Informationen zur Rentenhöhe im Ruhestand verhindern.

Aufklärung über die Rentenhöhe mangelhaft

Jeder Arbeitnehmer erhält ab dem 27. Lebensjahr jährlich die Renteninformation der „Deutschen Rentenversicherung Bund“ per Post, sofern er bereits 5 Jahre Rentenbeiträge eingezahlt hat.

Die Renteninformation liefert Zahlen, die auf den ersten Blick einen Eindruck über den aktuellen Stand der Altersrente und über die später zu erwartende Rentenhöhe vermitteln. Das gerade die zukünftige Rentenhöhe jedoch nur eine Hochrechnung ist, welche von diversen Parametern abhängig ist, steht zwar im Kleingedruckten der Renteninformation, kann jedoch nicht von jedem Normalbürger korrekt interpretiert werden.

So steht z.B. auf der Rückseite der Renteninformation:

„… bei Erreichen Ihrer Regelaltersgrenze 100 Euro voraussichtlich nur noch eine Kaufkraft nach heutigen Werten von etwa 73 Euro besitzen.“

Kann wirklich erwartet werden, dass jeder die Bedeutung dieses kleinen Textes für sich erkennen kann ?  Und ist die angenommene Inflation von 1,5% p.a. langfristig realistisch ? Welche Auswirkungen hat eine höhere Inflation langfristig ?

Unter Berücksichtigung der Fakten und einer realistischen Einbeziehung einer Inflation von z.B. 2,5% p.a. übersetzen wir die Amtssprache:

Sie bekommen die Rentenhöhe auf Seite 1 der Renteninformation überwiesen; unter den dort genannten Voraussetzungen. Zu Ihrem Rentenbeginn ist diese Rente aber eben nur noch 51 % davon Wert. Und bitte die Steuern und die Krankenkassenbeiträge nicht vergessen. Die müssen davon auch noch abgezogen werden.

Rentenhöhe
Auszug aus unserem Ebook – Wegweiser Altersvorsorge

Es ist müßig darüber zu diskutieren, warum die Renteninformationen der gesetzlichen Rentenversicherung so kompliziert und missverständlich sind. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

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Vertragsinformationen der Versicherer ungenügend

Auch Versicherer informieren regelmäßig über den Stand der Altersvorsorgeverträge. Wir erhalten diese Vertragsinformationen unserer Klienten und aktualisieren diese Werte, um regelmäßig Auskunft über den tatsächlichen Stand Ihrer Rentenhöhe geben zu können. Doch auch in diesen Wertmitteilungen der Versicherer sind die relevanten Angaben über die zu erwartende Rentenhöhe nicht oder nur undeutlich zu entnehmen. Es gibt zu viel Text und zu wenig klare, unmissverständliche Zahlen. Ein Laie kann die Bedeutungen von Versicherungschinesisch wie „… unter der Voraussetzung, dass … Überschussbeteiligung in Höhe von … bei einer angenommenen Verzinsung von x% oder y% oder z%…“ nicht deuten und legt in der Regel das Schreiben einfach ungelesen und unbeachtet ab. Das könnten die Versicherer schenll ändern; wenn sie denn wollten.

Sind intransparente Informationen gewollt?

Es gibt Verlautbarungen, dass gesetzliche Rentenversicherung und private Versicherungsunternehmen ein einheitliches System zur klaren und einfachen Information über den Stand der Rentenhöhe erarbeiten wollen. Ein solcher Weg wäre zu begrüßen.

Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass in naher Zukunft ein solches einheitliches Informationssystem zu entwickeln ist. Zu groß sind die Unterschiede in den Produkten zur Altersvorsorge und noch unterschiedlicher sind die EDV-Systeme der Versicherer.

Ich bezweifele auch, dass Versicherer ihre Kunden überhaupt über die tatsächlich zu erwartende Rentenhöhe aus ihren Verträgen aufklären wollen. Denn dann müssten sie den Kunden Zahlen liefern, die belegen, wie gut oder wie schlecht der Vertrag jeweils für den Kunden ist. Ich bin sicher, dass kein Versicherer die dann drohende Kündigungswelle in Kauf nehmen möchte.

Klare Rentenhöhe durch Ruhestandsplanung

Altersvorsorge geht auch mit klaren und nachvollziehbaren Informationen. Unsere Kunden haben jederzeit einen sehr detaillierten Überblick, mit welcher Rentenhöhe sie zum Beginn ihres Ruhestandes rechnen können. Ein Knopfdruck genügt und wir übermitteln unseren Kunden eine verständliche Übersicht über die gewünschte Rentenhöhe. Damit erfahren sie anschaulich, wie der Status Quo ist und wie nahe oder auch wie fern Sie Ihrem Ziel heute sind.


Eine Meinung zu “Von der Rentenhöhe keinen Schimmer

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