Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige – Teil 1

Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige

Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige?

Eine Entscheidungshilfe in zwei Teilen

Dass die gesetzliche Rente nicht ausreicht, um auch nur annähernd seinen zuletzt erreichten Lebensstandard zu erhalten, ist längst bekannt. Gleiches gilt für die Notwendigkeit, für den wohlverdienten Ruhestand private Vorsorge zu betreiben. Also regelmäßig und über Jahrzehnte Geld zu sparen.

Wo Bedarf besteht, gibt es auch Angebote. Gerade im Bereich der privaten Altersvorsorge tummeln sich hunderte von Produktanbietern, welche gemeinschaftlich ins gleiche Horn blasen: „Mit uns bauen Sie sich Ihre Altersvorsorge einfach, günstig und zuverlässig auf.“

Welche Produkte sind geeignet, welche nicht?

Die Kernfrage sollte jedoch lauten: Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige ? Welche dieser Angebote das Vorsorgeziel verfehlen und welche geeignet erscheinen, wollen wir später (in Teil 2) in einem verständlichen Überblick betrachten. Es gilt herauszustellen, welche dieser Produkte für welchen Personenkreis Sinn machen und welche nicht.

Wir versuchen dabei die wesentlichen Vor- und Nachteile der in Frage kommenden Produkte aufzuzeigen.

In Teil 1 unserer Reihe „Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige?“ erfahren Sie heute:

  • Wie ist die Situation der Rentner von heute ?
  • Was hat es mit der Altersarmut auf sich ?
  • Was ist Grundsicherung im Alter und wie hoch ist diese ?
  • Welche Renten werden durchschnittlich in Deutschland gezahlt und reicht das aus ?

In Teil 2 unserer Reihe „Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige ?“ erfahren Sie demnächst:

  • Welche Produkte zur Altersvorsorge werden angeboten ?
  • Welche Produkte eignen sich für eine Altersvorsorge ?
  • Worin unterscheiden sich die Produkte ?
  • Wo liegen die jeweiligen Stärken und Schwächen ?

Die Rentner von heute

Bevor wir uns in Teil 2 unterschiedliche Produkte für die Altersvorsorge nach Sinn und Eigenschaften ansehen, ist es notwendig, die Dringlichkeit aufzuzeigen, eine eigene private Altersvorsorge zu bilden. Der Blick auf die aktuelle Situation der Rentner in Deutschland gibt uns dazu wichtige Anhaltspunkte.

Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige

Aktuelle Situation der Rentner in Deutschland

Es gibt heute Rentner in Deutschland, deren Lebensabend durch hohe Rentenbezüge und hohes Vermögen mehr als gesichert ist. Auf der anderen Seite gibt es jedoch gleichzeitig immer mehr Altersarmut, also Rentner, die staatliche Zuschüsse (z.B. Grundsicherung) benötigen, um über die Runden zu kommen.

Bis 2020 werden in Deutschland ca. 2,6 Billionen Euro vererbt. Das macht im Durchschnitt über € 150.000 je Erbe. Dabei ist zu beachten, dass gerade einmal 2% der Deutschen sich ca. 1/3 (ca. 870 Milliarden Euro) des gesamten Erbvermögens teilen werden. Bei diesen wenigen Erben liegt das durchschnittliche Erbvermögen bereits bei über 540.000 Euro.

Die Menschen kein nennenswertes Vermögen erben und während ihres Arbeitslebens nicht in der Lage waren ausreichend großes Kapitalvermögen aufzubauen, erleben schon heute das andere Extrem:

Altersarmut und Grundsicherung

Die Zahl der Rentner, welche von ihrer gesetzlichen Rentenleistung nicht leben können, wächst Jahr für Jahr. So waren 2014 – laut einer Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (2015) – etwa 3,4 Millionen Rentner von Altersarmut betroffen. Der Anstieg der Altersarmut soll in den letzten 10 Jahren um 10mal schneller gestiegen sein, als bei Nichtrentnern. Über eine halbe Million Rentner bezogen 2014 eine Altersgrundsicherung. Das waren bereits doppelt so viele Rentner, wie noch 2003. Die Altersarmut in Deutschland nimmt demnach spürbar zu.

Armutsgrenze in Deutschland

Nach der Definition der Europäischen Union ist arm, wer weniger als 60 % des mittleren Einkommens zur Verfügung hat.

In Deutschland gilt als arm, wer als Alleinstehender Einkünfte von weniger als 917 Euro im Monat bezieht. Ein Alleinerziehende mit einem Kind unter sechs Jahren gilt als arm, wenn er weniger als 1.192 Euro monatliche Einkünfte hat. Arm ist ein Paar mit einem kleinen Kind bei Einkünften unterhalb von 1.651 Euro. Bei Rentnern werden alle Einkünfte gezählt, nicht nur die Renten selbst.

Grundsicherung im Alter

In 2016 beträgt der Regelbedarf eines 65-jährigen Rentners € 404,00. Als Alleinstehender hat er zudem Anspruch auf maximal € 434,00 für Mietkosten. Von dem Gesamtbedarf in Höhe von € 838,00 ist sein Einkommen aus Renten und sonstigen Einkünften abzuziehen. Unter bestimmten Umständen stehen diesem Rentner noch Leistungen für Behinderungskosten und/oder Krankenversicherungskosten zu.

Durchschnittliche Renten der gesetzlichen Rentenversicherung

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung betrug die durchschnittliche Regelaltersrente in den alten Bundesländern per 31.12.14 für Männer 1.151 Euro und für Frauen 756 Euro (Quelle: Rentenversicherung in Zahlen 2015 – Stand 12.06.15 Deutsche Rentenversicherung)

Somit ist bereits jede Rentnerin mit einer Altersrente in durchschnittlicher Höhe auf Grundsicherung im Alter angewiesen.

Ist eine Durchschnittsrente realistisch ?

Das Durchschnittsbruttoeinkommen beträgt in 2016 jährlich 36.267 Euro (mtl. 3.022,25 Euro) und sichert für die Rentenversicherung somit genau einen Entgeldpunkt. Eine optimale Erwerbsbiografie könnte 45 Beitragsjahre für die Rentenversicherung schaffen, wenn der Arbeitnehmer mit 22 Jahren ins versicherungspflichtige Erwerbsleben eintritt und bis zum 67. Lebensjahr durchhält. Wer es dann noch schafft, immer ein Bruttojahreseinkommen in Höhe des Durchschnittsverdienstes zu erzielen, wird mit 67 Jahren eine Altersrente in Höhe von € 1.314,45 erhalten. Brutto, also vor Steuern und Krankenversicherungsabgaben. Das sind nur knapp 14% mehr als die durchschnittlich gezahle Rente für westdeutsche Männer im Jahr 2014.

Berechnen Sie Ihren voraussichtlichen Rentenanspruch doch einmal selbst.

Genial einfach, genial schnell und genial genau.

Gesetzliche Rente berechnen

Private Altersvorsorge notwendiger denn je

In meiner täglichen Praxis ist festzustellen, dass es nur wenige Menschen schaffen, eine auskömmliche Rente nach Ihren Wünschen zu erzielen. Die Beträge welche in eine private Zusatzversorgung für die Altersrente fließen müssten, werden mit jeder Rentenkürzung größer; aber auch mit jedem Jahr des „Hinauszögerns“ einer zusätzlichen Investition in die private Altersvorsorge.

Dabei ist auffällig, dass die gewünschte Höhe der gesamten Alterseinkünfte zum Rentenbeginn deutlich über den tatsächlich zu erreichenden Rentenbezügen liegt. So ist es nicht unüblich, dass ein Kunde sich eine Gesamtrente in Höhe von etwa 70% seiner aktuellen Nettobezüge wünscht.

Welche Fehler in Planung und Auswahl einer privaten Altersvorsorge zu vermeiden sind und wie eine professionelle Ruhestandsplanung aussehen sollte, erfahren Sie in unserem beliebten Ebook „Wegweiser Altersvorsorge“.

Mit der Eintragung in unseren Newsletter haben Sie zudem Zugriff auf unseren internen Downloadbereich mit wertvollen Ebooks, Ratgebern, Checklisten und sonstigen Informationen.

Ruhestandsplanung … geht ganz einfach!

In einer für unsere Kunden durchgeführten Ruhestandsplanung wird die gewünschte Rentenhöhe inkl. der zu erwartenden Inflation berechnet, sowie die Einkommenssteuer und eventuelle Krankenversicherungsabzüge berücksichtigt. Im Ergebnis wird eine Nettorente gezeigt, die es bis zum Rentenbeginnalter zu erreichen gilt.

Welche Form der Altersvorsorge ist die RichtigeIm zweiten Schritt unserer Ruhestandsplanung werden sodann alle bisherigen Rentenanwartschaften gegenübergestellt. Das sind i.d.R. die voraussichtlichen Rentenbezüge der gesetzlichen Rentenversicherung, evtl. vorhandene Renten aus betrieblichen Versorgungen und aus bereits laufenden privaten Rentenverträgen oder Lebensversicherungen. Sofern Wohneigentum und Kapitalbeträge auf Investmentdepots für das Alter genutzt werden können, werden auch diese Positionen berücksichtigt.

Am Ende der Ruhestandsplanung wird ersichtlich, welche Nettorenten – nach heutiger Kaufkraft bereits erreicht werden können und wie viel noch zur gewünschten Rentenversorgung fehlt. Somit ist unser Kunde in der Lage, sein Budget genau zu prüfen, ob und wie viel noch für seine Zielrente investiert werden kann. Erst dann kann die Frage Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige ? beantwortet werden.

Produktauswahl nach individuellen Bedürfnissen

Welche Produkte und Wege für die private Altersvorsorge geeignet sind, ist individuell zu entscheiden. Es gilt dabei unterschiedlichste Parameter und Kundenvorgaben zu berücksichtigen. Für den einen Kunden kann Produkt A das einzig Richtige sein, für einen anderen aber das Produkt B. Neben den Kundenwünschen und seiner persönlichen Präferenzen und Gegebenheiten, ist es notwendig die entsprechenden Produkte zu kennen und ihre spezifischen Produkteigenschaften zuordnen zu können.

Themen in Teil 2 unserer Entscheidungshilfe

Der Antwort auf die Eingangsfrage Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige ? kommen wir immer näher. Welche Möglichkeiten es generell gibt, ein ertragreiches und sinnvolles Portfolio an Vorsorgeprodukten für den Ruhestand aufzubauen, erfahren Sie demnächst im zweiten Teil unserer Entscheidungshilfe:

  • Welche Produkte zur Altersvorsorge werden häufig angeboten ?
  • Welche Produkte eignen sich für eine verlässliche Altersvorsorge ?
  • Worin unterscheiden sich die Produkte ?
  • Wo liegen die jeweiligen Stärken und Schwächen ?

3 Meinungen zu “Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige – Teil 1

  1. Pingback: Fondspolice oder Fondssparplan - Finanzblog

  2. Pingback: Wie viel muss ich für die Rente sparen - Finanzblog

  3. Pingback: Welche Form der Altersvorsorge ist die Richtige - Teil 2 - Finanzblog

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert